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Umfrage zum Homeschooling an unserer Partnerschule

"Yes, I feel like there are more things to be done at home rather than at school. I would say that the amount of work differs each day, but sometimes it can become so much leading me to be on my iPad doing my work for 8+ hours."

Die Corona-Pandemie − ein Problem, das uns alle betrifft. Sei es mit Homeschooling oder den allgemeinen Beschränkungen wie Masken tragen. In den Nachrichten wird viel erzählt, erklärt und Probleme werden besprochen. Viele Schüler*innen sind überfordert, haben Leistungslücken und sind auf sich allein gestellt. Da unsere derzeitige Lage genauso aussieht, haben wir uns zusammengesetzt und eine Umfrage erstellt, um die Meinungen an unserer Partnerschule, der Spring Lake Park High School in Minnesota, zu erfragen.


An unserer Umfrage haben insgesamt 40 Personen teilgenommen. 22 der Befragten Personen gaben sich als weiblich, 16 als männlich und 2 als divers aus. Wir konnten feststellen, dass eine große Mehrheit der Schüler*innen aus der 9. Klasse kommt. Bei unserer nächsten Frage ging es um die Anzahl der Aufgaben, ob die Schüler *innen mehr Aufgaben oder weniger Aufgaben als im Unterricht bekommen würden. Wir drei haben bemerkt, dass wir im Vergleich zum Präsenzunterricht sehr viele Aufgaben bekommen. Viele Lehrer*innen geben uns die Erklärung, dass die Aufgaben genau für die Unterrichtszeit angepasst werden und somit die Länge von uns bestimmt sei. Wir möchten nicht behaupten, dass die Lehrer*innen im Unrecht liegen, doch viele Lehrer berechnen nicht die Zeit, in der man das Thema verstehen muss.


Weniger Freizeit, mehr Zeitdruck


Durch die Umfrage konnten wir erfahren, dass es in den USA genauso läuft. Viele Schüler*innen meinen, dass sie weniger Freizeit durch die Aufgaben haben oder dass sie sich in Zeitdruck fühlen, da sie zu wenig Zeit bis zum Abgabetermin haben.

Eine Antwort lautete: "Yes, I feel like there are more things to be done at home rather than at school. I would say that the amount of work differs each day, but sometimes it can become so much leading me to be on my iPad doing my work for 8+ hours." (Ja, ich habe das Gefühl, dass zu Hause mehr zu tun ist als in der Schule. Ich würde sagen, dass der Arbeitsaufwand von Tag zu Tag unterschiedlich ist, aber manchmal kann es so viel werden, dass ich 8+ Stunden auf meinem iPad arbeite.)

Mit den Antworten auf diese Frage konnten wir uns gut identifizieren. Den Antworten auf eine weitere Frage zufolge bekommen Schüler*innen an der Spring Lake Park jedoch ausreichend Hilfe von den Lehrern und können sie auch jederzeit via E-Mail erreichen. Dies ist auch hier bei uns der Fall, womit wir Schüler*innen uns ziemlich glücklich schätzen können, da diese auch außerhalb ihrer Unterrichtszeiten Zeit für uns finden. Dies ist jedoch nicht immer so.

Als zweite Antwortmöglichkeit stand „Ja, aber sie antworten nicht schnell“ zur Auswahl. Diese Antwort spiegelt unsere Situation am besten wider. Natürlich gibt es auch Lehrer*innen, welche schnell und außerhalb der Schulzeit antworten, jedoch sollte es trotzdem nicht als Selbstverständlichkeit gesehen werden, auch die private Zeit des Lehrers/der Lehrerin in Anspruch nehmen zu können.

Auf der anderen Seite sollte es dann auch nicht als selbstverständlich gelten, die gesamte Zeit des Schülers/der Schülerin in Anspruch nehmen zu können. Denn viele Lehrer*innen stellen auch noch nach Ende des Präsenzunterrichts Aufgaben hoch und schreiben uns E-Mails.


Gleiche Chancen oder Unfairness?


Etwas problematischer ist die angemessene Lernatmosphäre, die zum Arbeiten auch zuhause gegeben sein müsste. In unserer Umfrage antworteten mehr Schüler*innen aus den USA, dass sie die dies haben. Doch etwa einem Drittel der Befragten ist dies nur eine bestimmte Zeit lang am Tag möglich. Einzelnen ist eine solche Zeit völlig ausgeschlagen.

Ist es nicht unfair, wenn nicht allen die gleichen Chancen zum Lernen gegeben werden? Schließlich werden die Schüler*innen, die beispielsweise tagsüber keine Chance auf ruhiges Arbeiten haben, mit hoher Wahrscheinlichkeit nachts erledigen müssen und das mit starkem Gefühl der Erschöpfung.

Mit einer weiteren Frage wollten wir herausfinden, wie die Schüler*innen ihre Aufgaben erhalten. Damit ist gemeint, ob sie die Aufgaben online bekommen oder ob sie zur Schule gehen müssen, um sie dort abzuholen. Diesbezüglich haben wir sehr gute Erfahrungen mit unserem Schulserver gemacht, wo wir täglich Aufgaben sowie Mitteilungen per Videokonferenzen zugestellt bekommen. Aus der Umfrage konnten wir entnehmen, dass die Schüler*innen in Minnesota auch Aufgaben via Schulserver aufbekommen.

Ebenfalls hatten wir die Schüler*innen an unserer amerikanischen Partnerschule gefragt, ob ihnen die Möglichkeit zusteht, ein Lernmedium − z.B. ein iPad von der Schule − zu bekommen. Diese Frage wurde mit 100 % Ja beantwortet, was bei uns genau der gleiche Fall ist. Jedoch wissen wir von den meisten Schüler*innen, dass sie ein eigenes technisches Gerät zu Hause für sich hatten.


Regelmäßige Videokonferenzen


Ein weiteres Thema, welches mit dem Homeschooling verbunden ist, sind die Videokonferenzen. Die Antworten auf die Frage, ob die Schüler*innen an der Spring Lake Park High School auch Videokonferenzen haben, waren sehr eindeutig. 36 der 40 Schüler*innen haben regelmäßige Videokonferenzen. Die restlichen vier haben unregelmäßige Videokonferenzen. An unserer Schule sieht es genau so aus, wir haben in manchen Fächern regelmäßig, aber in manchen Fächern auch unregelmäßig Videokonferenzen.

Wir finden, dass Videokonferenzen zwar sehr anstrengend sind, aber den Lernstand im Gegensatz zu den Aufgaben sehr erweitern. Videokonferenzen sind gewiss zeitlich festgelegt und manchmal auch sehr früh, jedoch hat man dadurch einen getakteten Plan und kann auch anderweitige Dinge erledigen.


Bedenken wegen des Abschlusses


Als letzte Frage haben wir eine sehr offene Frage gestellt, in welcher die Schüler*innen mit ihrer eigenen Meinung antworten konnten. In der Antwort sollten sie schreiben, ob sie irgendwelche Bedenken bezüglich des Abschlusses haben, ob sie überfordert sind oder ob sie noch genügend Freizeit haben. Die einheitliche Antwort ist, dass sie überfordert sind, Schwierigkeiten bei den Aufgaben haben oder Bedenken bei den Noten haben.

Eine der Antworten lautete: "My concerns are not getting good enough grades to pass, since I am struggling to do distance learning. I’m very overwhelmed, I’m managing decently however I still worry about grades. I get decent amounts of free time." (Meine Bedenken sind, nicht ausreichend gute Noten zum Bestehen zu erhalten, da ich Schwierigkeiten beim Fernunterricht habe. Ich bin sehr überfordert, ich schaffe die Aufgaben anständig, aber ich mache mir immer noch Sorgen um die Noten. Ich bekomme anständige Mengen an Freizeit.)

Uns geht es genauso, da uns vor allem der MSA-Abschluss dieses Jahr betrifft. Es steht bis heute (12.02.21) nicht fest, ob die schriftlichen Prüfungen aufgrund von Corona stattfinden. Die MSA-Präsentationsprüfungen finden auf jeden Fall statt, welche wir dann auch neben den vielen Aufgaben vorbereiten müssen. Wir möchten nicht behaupten, dass die MSA-Prüfung ganz wegfallen sollte, jedoch ist es für uns Schüler*innen als auch für unsere Lehrer*innen eine neue und schwierige Situation.



Allgemein lässt sich zeigen, dass es durchaus durchwachsene Meinungen zum Homeschooling gibt. Die meisten zeigen eine positivere Bewertung als so manch anderer, doch das zeigt wiederum aus unseren Perspektiven und gesammelten Erfahrungen, dass das allein in den Händen der einzelnen Schulen liegt, wie wohl sich die Schüler*innen auch zuhause beim Lernen fühlen. Sind den Schüler*innen jedoch auch nicht die passenden Arbeitsbedingungen Zuhause gegeben, so kommen auch diese nicht mit dem Lernstoff weiter. Es mangelt Disziplin und Konzentration, wenn man nicht einem strukturierten Tagesablauf folgt. Man versinkt schnell in seinen Aufgaben. Und genau das droht uns, denn uns fehlt es an genauso einem täglichen Ablauf.

Manche Lehrer*innen halten sich bei uns nicht an die vorgesehenen Präsenzzeiten und stellen Aufgaben ein, die unsere Zeit für mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Auf unserer Partnerschule in den USA scheint dies eher nicht der Fall zu sein. Man kann also sagen, dass es allein von den familiären als auch schulischen Bedingungen abhängt, wie Homeschooling für die Schüler*innen laufen kann.

Schüler*innen akademischer Familien haben die Möglichkeit, in der Familie um Hilfe zu bitten, was anderen Schüler*innen ausbleibt. Sie werden mit guten Noten belohnt, welche sie im Endeffekt nicht selbst erledigt haben, während die anderen auf sich allein gestellt sind. Aber wo bleibt denn da noch die Gerechtigkeit?


// Maren, Fiona und Vivien, 10. Klasse

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