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Ordnungsdienst: Unverzichtbar oder unnötig?


Die ganze Klasse stöhnt auf, wenn es mal wieder Ordnungsdienst (Hofdienst) heißt. Bloß nicht ich, ist wie immer der erste Gedanke. Niemand will es machen doch jeder weiß, dass es getan werden muss. Was steckt hinter dem Ordnungsdienst?


Ich habe mich auf die Suche nach den Hintergründen gemacht. Warum wurde der Ordnungsdienst eingeführt? Wie finden die Schüler ihn und wird die Arbeit auch wirklich gut erledigt? Diesen und anderen Fragen bin ich auf den Grund gegangen.


Unfaire Aktionen gegen Schüler beim Hofdienst


Wenn man mit Schülern über den Ordnungsdienst spricht, haben die meisten schon Erfahrungen gemacht. Niemand hat gerne die Zange oder den Eimer in der Hand und sammelt auf dem Schulhof Müll auf. Und selbst wenn man die gesamte erste Hofpause Müll gesucht hat, liegt schon in der zweiten Pause wieder neuer Müll da. Es gibt eigentlich kein Schüler, der dies gerne tut.


Ein Grund dafür ist, dass es gegenüber Leuten, welche den Ordnungsdienst ausführen, immer wieder unfaire Aktionen gibt. Z. B. wird Müll einfach vor den Kindern auf den Boden geworfen, nach dem Motto: „Wo ihr eh schon da seid, könnt ihr auch gleich noch diesen Müll aufsammeln.“ Aufgrund solchen und ähnlichen Vorfällen drücken sich viele Schüler*innen vor dem Ordnungsdienst.


Was sagt unser Hausmeister dazu?


Unter anderem habe ich mit dem Hausmeister Herrn Nowack gesprochen. Dieser meinte, der Ordnungsdienst sei in der Regel stets zuverlässig. Und wenn eine Klasse ihren Dienst überhaupt nicht ausführt, dann muss sie zur Strafe die nächste Woche gleich noch einmal ran. Das klappt dann auch meist. Denn keine Klasse will ja drei Wochen hintereinander den Ordnungsdienst machen.


“Der Ordnungsdienst wird stets zuverlässig ausgeführt.“ (Hr. Nowack)

Der Großteil des Mülles kommt jedoch aus der Cafeteria. Viele Jugendliche werfen z. B. die Pappteller einfach auf den Boden. Um das zu verhindern könnte in der Cafeteria weniger Einweggeschirr verwendet werden.


Doch wie viel Müll gibt es überhaupt auf dem Schulhof? Das lässt sich schwer feststellen. Der Müll wird ja schließlich nie gezählt.. Anhand eines Events könnte man hier auf eine genauere Zahl stoßen. Das Gabriele-von-Bülow-Gymnasium hat im Herbst 2019 am "World Clean Up Day" teilgenommen.


Der "World Clean Up Day" ist eine internationale Aktion bei der es um die Beseitigung von Umweltschmutz und Plastikmüll geht. Menschen kommen an verschiedenen Treffpunkten, wie z. B. an Stränden, Parks, Flüssen oder auch Schulen zusammen und befreien diese Orte von Müll. 2022 haben an dieser Aktion alleine in Deutschland knapp 300.000 Menschen Teil genommen, in über 1.300 Kommunen. Und weltweit waren es sogar mehr als 20 Millionen Menschen aus 190 Ländern. Also eine echt große Aktion, von der unsere Schule 2019 ein Teil war.


2023 könnte der "World Clean Up Day" wieder eine Option sein


Im September 2019 haben 50 Schüler unserer Schule rund um die Schule innerhalb von zwei Unterrichtsblöcken fünf Mülltüten füllen können. Diese Aktion wurde vom Wahlpflichtkurs "Plastik Piraten" durchgeführt. Ein Wahlpflichtkurs, der auch heute noch für die 9. Klasse angeboten wird. Dieser Kurs (Themenbereiche: Englisch/Geografie) beschäftigt sich mit der zunehmenden Verschmutzung des Meeres. Die Aktion "World Clean Up Day" wurde danach nicht mehr durchgeführt, u. a. wegen Corona. Doch für 2023 könnte der "World Clean Up Day" wieder eine Option sein.


Doch warum wurde der Ordnungsdienst nun eingeführt? Herr Dahm, der stellvertretende Schulleiter, hat mir gesagt, dass der Ordnungsdienst eingeführt wurde, um die Schüler zu mehr Identifikation mit der Schule sowie mehr Eigenverantwortung anzuhalten. Sie sollen mehr über ihr Verhalten nachdenken und z. B. den Müll nicht einfach auf den Boden werfen, sondern im Mülleimer entsorgen.


„Der Ordnungsdienst wurde eingeführt um die Identifikation mit der Schule zu stärken.“ (Hr. Dahm)

Und genau das muss passieren, damit es auf unserem Schulhof sauberer wird.


Leonard M. (9f)

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