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Online-Unterricht während Corona − Erlösung oder zusätzliche Arbeit und mehr Stress?

Wir kennen es alle, man hat die ganze Zeit schon Aufgaben für die Schule gemacht, hat eigentlich gerade Pause und guckt eher zufällig nochmal auf IServ, nur um festzustellen, dass die Lehrer*innen neue Aufgaben hochgeladen haben. Jetzt steht dort wieder fast die gleiche Aufgabenzahl wie vorher. Als hätte man bisher gar nichts gemacht. Doch sind die Aufgaben wirklich so viel oder kommt einem das nur so vor? Ist es eine Erlösung oder mehr Stress?

Eigentlich sind die Aufgaben sogar weniger als üblicherweise in der Schule. Normalerweise arbeitet man im Unterricht viel produktiver und bekommt dann Hausaufgaben auf. Warum fühlt es sich manchmal aber so an, als ob die Aufgaben viel umfangreicher wären?

Das kommt daher, dass zu Hause viel mehr Ablenkung vorhanden ist. In der Schule kann man sich und seine Sitznachbarn zwar auch ablenken, aber dort ist noch der Lehrer, der vorne steht und kontrolliert, dass einfach niemand redet. Zu Hause ist niemand, man muss sich selbst kontrollieren.

Es ist zwar eine Erlösung, selbst einteilen zu können, wann man arbeitet, aber manchmal ist es echt schwer, sich zum Arbeiten zu motivieren. Außerdem denken wir, dass viel mehr Stress entsteht, der dauerhaft bleibt. Wir haben immer, auch wenn eigentlich Wochenende ist, das Gefühl Aufgaben machen zu müssen und sind immer wie unter Strom.

Ein Beispiel: In der Woche vor den Winterferien und bei normalem Schulbetrieb wäre zwar auch Unterricht gewesen. Aber sowohl Schüler als auch Lehrer wären entspannter, würden sich auf die Ferien freuen, und in einigen Unterrichtsstunden würde man keinen bzw. freieren, lockeren Unterricht machen, z.B. mit einem Videofilm oder Gruppenarbeit. Wie sieht es im Online-Unterricht aus?

Für unsere Klasse kamen viele Aufgaben und alle Lehrer haben uns nur bis Freitag vor den Ferien Zeit gegeben. Die Aufgaben kamen immer nach und nach. Die Ersten waren noch vom Freitag aus der Vorwoche, aber der Großteil kam erst am Dienstag oder Mittwoch. Man hatte nicht einmal die Chance, Aufgaben bereits vorher zu erledigen. Zusätzlich zu den insgesamt elf bis zwölf Aufgaben (je nach Wahlpflichtkurs) zu Freitag hatte man trotzdem noch Aufgaben zu Mittwoch und Donnerstag auf.

Kurz gesagt: Es war eine totale Belastung. Wenn man beide Situationen vergleicht, ist Online-Unterricht viel mühsamer als normaler Unterricht.

Es war nicht nur in unserer Klasse so, auch die Parallelklassen hatten viele Probleme. Eigentlich dachten wir, dass nach den erschöpfenden letzten Tagen ab Freitag, 29.1.2021, endlich Ferien wären und keine Aufgaben mehr kommen würden, doch wir hatten bereits sechs neue Aufgaben für die Woche nach den Ferien.

Ist der Online-Unterricht an anderen Schulen auch so stressig?

Ich, Finja, kann nur von meinen Geschwistern erzählen. Meine kleine Schwester besucht zurzeit die 8. Klasse einer Integrierten Sekundarschule im Bezirk Reinickendorf und hat noch mehr Probleme ihre Aufgaben zu bearbeiten. Es gibt zwar einen Schulserver, aber die Aufgaben kommen auch per Mail an meine Eltern oder über eine App. Sie braucht meistens Hilfe, um neu gelernte Sachen zu verstehen. Ihre Lehrer zu erreichen und diese um Hilfe zu bitten, ist zusätzlich nicht ganz so einfach wie bei uns.

Dort, wo sie auf der Internetseite der Schule ihre gelösten Aufgaben hochlädt, muss sie bei Fragen erst eine Textdatei verfassen und diese dann hochschicken und darauf hoffen, dass der/die Lehrer*in es sieht. Ein paar Lehrer*innen sind zwar auch per E-Mail erreichbar, haben aber zwei E-Mail-Adressen, die sie nutzen, und man weiß gar nicht, an welche man schreiben soll. Videokonferenzen gibt es nur in einem Fach. Wenn meine Schwester also Fragen hat, helfe ich ihr, da meine Eltern meistens arbeiten sind. Kurz gesagt: Glücklicherweise können wir IServ nutzen. Online-Unterricht ist zwar stressig, aber ohne IServ wäre es das noch viel mehr.

Abschließend können wir sagen, dass der Online-Unterricht in Form von Videokonferenzen und den Aufgaben zwar anstrengend ist, aber es meistens dem normalen Unterricht ähnelt. Vor den Ferien stand aber eindeutig fest, dass diese Unterrichtsart alles andere als eine Erlösung und definitiv stressiger ist.


Finja, Felizitas, 10


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